in Lörrach geboren
Studium an der Schule für Gestaltung Basel / Schweiz

Mitglied: Kunstverein Die Brücke Kleinmachnow e.V.,
Brandenburgischer Verband Bildender Künstlerinnen und Künstler e.V. (BBK)
GEDOK Brandenburg und VG Bild-Kunst

lebt und arbeitet in Kleinmachnow und Berlin

 

Über meine Arbeit

Intuitiv entstehen Bettina Lehfeldts abstrakte Kompositionen aus einem klaren Gefühl heraus. Mit Acryl

auf Leinwand oder Papier werden mittelgroße, kleine und große Formate geschaffen, auch Graphit oder

Sprühfarbe kommen zum Einsatz. Die Arbeiten sind fragmentarisch zusammengefügt, an manchen Stellen

ist die Leinwand sichtbar. Reduktion ist Bettina Lehfeldts besondere Disziplin.

Es ist fast immer ein „bewusst“ gesteuerter Prozess, der auch dem Zufall Raum lässt. Das Material Leinwand

hat für sie die Gewichtung und Bedeutung, die für ihre künstlerische Arbeit wesentlich ist. Papier bedeutet

Leichtigkeit und Freiheit. Beide Möglichkeiten werden für oder abgewählt in Abhängigkeit von ihrer Stimmung

und dem Gefühl.

Es ist der schönste Moment, ganz zu Beginn einer neuen Arbeit, wenn die Leinwand noch leer ist: Intuitiv wird

der Farbauftrag gewählt und in einer zarten und behutsamen Akzentsetzung die Fläche organisiert.

Auch ein Stück Leinwand kannauf die große Fläche befestigt werden. Stets handelt es sich um eine sensible

Beziehungsaufnahme, fast ein Berührungsspiel mit der Fläche, ein sich Abtasten, Erspüren und Erfühlen. Es

ist ein Wechselspiel aus Setzungen und der sichtbaren Leere der Leinwand, das sich stets Balance halten soll

für die gelungenen Bilder von Bettina Lehfeldt.

Jedoch kann ihre Arbeitsweise auch immer wieder zu flächendeckenden Kunstwerken führen. Die Komposition

der Farben in ihrem Zusammenspiel entsteht sukzessive im Prozess des Arbeitens und verändert sich mehrmals,

bevor die Arbeit zum Abschluss kommt. Deutlich treten klare Pinselstriche, Technik und der Duktus der Malerin

hervor, was ein weiteres Wesensmerkmal ihrer Kunst ist.

Die Setzungen, die sie auf die Leinwand macht, machen es notwendig wieder zerstört zu werden, wieder zu

verlieren, was schon da war und wiedervon Neuem zu beginnen. Es ist ein Loslösungs- und Trennungsakt so lang

bis sich die finale Lösung präsentiert und alles stimmig ist. Mitunter ist es notwendig zeitlich Distanz zu schaffen

um danach wieder objektiver, emotionsloser weiterzuarbeiten.

Wenn Fragen entstehen, wenn die Kunst zum Staunen oder Schwelgen anregt, wenn sich die Betrachter:in

aufgefangen fühlt – dies sind Motivation und Intention ihrer Arbeit.

 

Josephine Taraschkewitz, Kuratorin für zeitgenössische Kunst